Meine „spiegellose Digitalkamera mit Festbrennweite“

Seit Februar ist meine bisherige Digitalkamera, eine Nikon D200, nicht mehr funktionsfähig. Sie hatte schon seit einiger Zeit immer wieder Ausfälle, die sich zB in nicht reagierenden Menü-Knöpfen, sich-ablösender Belederung und zuletzt in einem zersplitterten Display-Glas äußerten. Durch einen Sturz aus meinem nicht ganz geschlossenen Rucksack kam es zu diesem Schaden, den ich zu dem Zeitpunkt schon für das Ende der Kamera hielt. (Auch ich als Mensch hätte noch längere Zeit mit den Nebenwirkungen des zersplitterten Glases zu tun, weil ich direkt nach dem Sturz im Dunkeln nach der Kamera und meine Hand in die Scherben griff…) Aber nach Entfernen der Scherben und einer provisorischen Abdeckung mit Klebeband könnte ich die Kamera weiterhin benutzen.

Das notdürftig geklebte Display meiner D200

Aber der Rucksack – kein Kamera-Rucksack per se, sondern auch oft für Einkäufe genutzt – erwies sich wieder als Zünglein an der Waage, oder genauer gesagt war es der weitere Inhalt des Rucksacks. Eine Dose Bier wurde während des Heimwegs entweder durch die Kamera oder etwas anderes beschädigt, so dass sich das Getränk über und in die Kamera ergoss. Trotz Entfernen der Batterie und Versuchen der Reinigung konnte ich seitdem die Nikon seitdem nicht mehr zum Leben erwecken.

Da ich eh nur sehr wenige Objektive besitze und auch diese in einem allgemein schlechten Zustand sind, musste ich nun andere Alternativen finden.
Mein Foto-Projekt #joerg366 geht weiter, die Finanzen erlauben aber zur Zeit leider keine neue Kamera. Somit habe ich eine bereits eine von mir regelmäßig verwendete Kamera in meinem Besitz zur „Hauptkamera“ erkoren. Sie hat eine Festbrennweite mit einem Blickwinkel entsprechend von 29mm, eine Lichtstärke von F2,2 und eine Auflösung von 8 Megapixeln. Der geneigte Leser wird sicherlich merken, dass ich von meinem iPhone 5s spreche, das sich aber recht gut schlägt. Natürlich sehen Fotos von neueren iPhones, speziell die eines 6s oder SE (oder anderer Smartphones) vielleicht noch besser aus, aber bei guten Lichtverhältnissen kann man zufrieden sein. Und was bleibt mir im Moment auch anderes übrig!

Wo ich meine DSLR – oder eine andere „richtige“ Kamera vermisse:

  • Bei Porträtfotos, für die ich gerne mein 50mm-Objektiv (Nikon AF 1,8 50 mm) benutzt habe, und die dank offener Blende und geringer Tiefenschärfe einen schön unscharfen Hintergrund hatten.
  • In Situationen mit wenig verfügbaren Licht, wo die Nikon zwar nicht mit extremer Rauscharmut geglänzt hat, aber doch Welten von dem winzigen Sensor des iPhones entfernt war.
  • Und natürlich auch jedesmal, wenn ein Teleobjektiv praktisch wäre…

Positiv an dieser Situation ist, dass ich nun immer besser die Brennweite des iPhones einzuschätzen weiß und meine Kamera eigentlich immer dabei habe. Dafür war die Nikon zu groß und schwer.

Wie geht es nun weiter? Nun, aus dieser Situation konnte ich einiges lernen:

  • Zufriedenheit mit der Ausrüstung, die man gerade hat
  • Gute Vorsätze – mehr auf die die (zukünftige) Kamera achten und sie und ihre Objektive pfleglicher behandeln!

Was genau meine nächste Kamera sein wird, ist noch unklar; je nachdem wie sich meine finanzielle Situation entwickelt, könnte es wieder auf eine gebrauchte DSLR (z.B. Nikon D90 oder D5000 / 5100) hinauslaufen, oder ich wende mich, wie eigentlich geplant, mehr den echten spiegellosen Systemkameras zu, z.B. von Fuji, Sony, Panasonic oder Olympus.

Empfehlungen zu diesem Thema findet man übrigens auch in dem Podcast von Photofocus (photofocus.com), der „mirrorless show“, der einmal im Monat erscheint. Die beiden Fotografen Scott Bourne und Marco Larousse sprechen über verschiedenste Systeme und ihre Vor- und Nachteile. Sehr hörenswert sind auch die anderen Podcasts aus dem Hause Photofocus, z.B. die „inspirational show“, ebenfalls von den beiden eben genannten Fotografen, aber es gibt auch Interview- und Frage-und-Antwort-Podcast von anderen bekannten Moderatoren.